Aktive Lager können die Rotationsachse des Rotors dynamisch verändern und somit den starren Rotor so ausrichten, dass sich dessen Unwuchten gegenseitig aufheben. Bei den aktiven Lagern kann abhängig vom verwendeten Aktorprinzip eine Unterteilung in aktive Magnetlager oder aktive Piezolager vorgenommen werden. Die Aktoren sind hierbei direkt im Lastpfad platziert und können somit direkt an der Quelle die Schwingungserregung verhindern.
Piezolager

Bei Piezolagern kommen Piezoaktoren zum Einsatz, welche ein Wälzlager dynamisch verschieben können und somit Einfluss auf die Eigenschaften des Rotorsystems nehmen. Der generelle Aufbau eines aktiven Piezolagers ist in der seitlichen Abbildung dargestellt. Die Aktoren werden hierbei durch Vorspannfedern an ihren Positionen fixiert. Die aufgrund des Betriebes entstehenden Kräfte werden mit Sensoren direkt am Aktor (kollokiert) erfasst und für verschiedene Regelungsansätze verwendet.
Am IMS untersuchen wir unterschiedliche Regelungsverfahren zur Ansteuerung der Aktoren. Die Herausforderung hierbei ist die Veränderung der Systemeigenschaften im Betrieb aufgrund von ausgeprägten gyroskopischen Effekten.
Magnetlager
Bei aktiven Magnetlagern werden Elektromagnete verwendet, um den Rotor berührungslos zu Lagern. Dadurch haben diese im Vergleich zu konventionellen Wälz- und Gleitlagern den Vorteil, dass sie reibungs-, verschleiß- und schmiermittelfrei arbeiten, einen geringen Wartungsaufwand aufweisen und für sehr hohe Drehzahlen geeignet sind. Der Aufbau solcher Lager besteht im Wesentlichen aus einem Elektromagneten, dem zu lagernden Rotor, der Sensorik zur Positionserfassung sowie der Regel- und Leistungselektronik. Um Beschädigungen des Systems im Versagensfall des Lagers zu verhindern, werden zusätzlich Fanglager benötigt.