
Stephan Rinderknecht studierte von 1984 bis 1990 Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart, wo er anschließend als Kollegiat im ingenieurwissenschaftlich-mathematischen Graduiertenkolleg „Modellierung und Diskretisierungsmethoden für Kontinua und Strömungen (GKKS)“ 1994 zum Thema „Delamination in Faserverbundplatten“ promoviert wurde. Nach einer Post-Doc-Tätigkeit am Institut für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen (ISD) der Universität Stuttgart wechselte er 1995 in die Industrie.
Bis 2008 war er als Entwicklungsingenieur bei GETRAG Getriebe- und Zahnradfabrik Hermann Hagenmeyer GmbH & Cie KG in Ludwigsburg, Untergruppenbach und St. Georgen tätig. Seine fachlichen Schwerpunktaufgaben lagen dort in der Einführung und Anwendung numerischer Berechnungsmethoden wie der Finite-Elemente-Methode (FEM) und der Mehrkörpersimulation (MKS), der Komponentenentwicklung von Getriebebauteilen zur Verhinderung von Rasselgeräuschen sowie der Systementwicklung von mechatronischen Getrieben (Automatisierte Schaltgetriebe, Doppelkupplungsgetriebe, Stufenlose Getriebe) und von Hybrid- bzw. Elektroantrieben. Er begleitete unterschiedliche Führungsaufgaben ausgehend vom Teamleiter (1997) über Abteilungsleiter (1999) bis hin zum Mitglied der Geschäftsleitung und Bereichsleiter Entwicklung (2001) bzw. Bereichsleiter Forschung & Entwicklung (2006).
Seit 2009 ist er Professor für Mechatronische Systeme im Maschinenbau an der TU Darmstadt. Dort baute er mit seinem Team, ausgehend von seiner Industrieerfahrung, die umfangreichen Forschungsaktivitäten im Bereich der Fahrzeugsysteme auf und entwickelte die von seinem Vorgänger etablierte Forschung zur Rotordynamik und aktiven Magnetlagern in Richtung Anwendungen im Bereich Energiesysteme und Grundlagen zu Schwingsystemen weiter. Die anfänglich im Bereich Medizintechnik aufgebaute Forschung zur Prothetik wurde mittlerweile in Richtung Robotik-Systeme transformiert.
Er ist in der Community unter anderem in unterschiedlichen Programmausschüssen (z. B. CTI Symposium Automotive Drivetrains, VDI Dritev, VDI Mechatronik, SIRM – Schwingungen in rotierenden Maschinen), als Mitglied im Fachausschuss Mechatronik der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) sowie als Redaktionsmitglied des Open Source Journals „vehicles“ bei MDPI aktiv.
Von 2017 bis 2019 war er Dekan des Fachbereichs Maschinenbau der TU Darmstadt.
Alle weiteren Publikationen finden Sie unter den IMS-Publikationen oder in der TU-Bibliographie