Der Prüfstand besteht aus einer schlanken Welle, zwei aktiven piezoelektrischen Kugellager und bis zu zwei Scheiben. Hierbei lassen sich die Scheiben und Lager durch die Verwendung von Spannsätzen frei auf der Welle verschieben. Hierdurch kann das Verhalten verschiedener schwach gedämpfter elastischer Rotoren abgebildet und untersucht werden. So kann beispielsweise ein Aufbau gewählt werden, welcher einem Lavall-Rotor gleicht oder der eines Triebwerkes mit ausgeprägtem gyroskopischem Verhalten. Im abgebildeten Aufbau besitzt der Rotor zwei Resonanzen im Betriebsbereich. Des Weiteren zeigt der Prüfstand durch die Verwendung von Spannsätzen innere Dämpfung. Zur Untersuchung und Regelung werden die Auslenkungen der beiden Scheiben und die beiden Lagerkräfte in der 2D-Ebene erfasst. Die Verwendung von Simulink-Realtime XPC ermöglicht hierbei eine einfache und schnelle Implementierung von Regelungsansätzen.
In der Vergangenheit wurde bereits die meisten gängigen Reglungsansätze wie LQR/LQG, Integral Force Feedback, FxLMS, µ-Synthese und Gain-Scheduled H∞ implementiert. Hierbei zeigte sich, dass eine Kombination aus Integral Force Feedback und dem FxLMS die besten Ergebnisse im Bereich Schwingungsisolation, also Eliminierung der Lagerkräfte, ergeben. Offen bleibt noch die Frage, wie die transiente Performance der Regelung, also für Rotorhoch und -ausläufe, verbessert werden kann. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung der Relevanz und ggf. Eliminierung von sogenannten kräftefreien Resonanzen, welche entstehen, wenn die Lagerkräfte vollständig durch die Regelung eliminiert werden. Hierbei verfolgt das Projekt AMOS den Einbezug der Biegeenergie zur Eliminierung dieser kräftefreien Resonanzen.