In kinetischen Energiespeichersystemen wird elektrische Energie über eine elektrische Maschine in kinetische Energie der Rotation einer Schwungmasse gewandelt. Das System unterliegt dabei nur geringer kalendarischer und zyklenabhängiger Alterung, was einer der entscheidenden Vorteile dieser Speichertechnologie ist.
Der Energieinhalt des Systems ist linear abhängig von der Trägheit der Schwungmasse und quadratisch von der Drehfrequenz. Daher kann der Energieinhalt über hohe Drehzahlen und Schwungmassen mit großem Trägheitsmoment zielführend erhöht werden. Der Einsatz berührungsfreier Magnetlager und die Evakuierung des Systems ermöglichen hohe Maximaldrehzahlen bei gleichzeitig geringen Verlusten und Verschleißfreiheit. Drehzahlgrenzen resultieren aus der hohen Fliehkraftbelastung sowie der dadurch entstehenden Aufweitung des Rotors. Durch den Einsatz von Schwungmassen aus Faserkunststoff-Verbunden gelingt es die Auslastung der Schwungmasse zu erhöhen und größere Energiemengen in einem System zu speichern.
Ziel unserer Forschung ist die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit dieser Systeme durch weitere Erhöhung der Energie- und Leistungsdichte bei einer gleichzeitigen Reduzierung der auftretenden energetischen Verluste. Hochintegrierte Konzepte, wie die Bauform als Außenläufer, werden erforscht und in Form von Demonstratoren im realen Einsatz getestet. Innovationen werden sowohl auf Komponenten- als auch auf Systemebene angestrebt. Neben den Gesamtsystemdemonstratoren wurden daher dedizierte Komponentenprüfstände für planetare Fanglagerkonzepte, Dauerfestigkeitsprüfung von Kohlefaserrotoren sowie aktive Magnetlager entwickelt.